…das sollte zumindest mal Herr Petersen von der SPD Schwentinental. Man sucht ihn vergeblich, den roten Faden, in seinem etwas holprigen Statement zu, ja was eigentlich?
Ganz einfach ist das nicht zu erkennen, springt er doch von der Grün-Weissen-Nacht des TSV Klausdorf e.V. von 1916 zum Bürgerbegehren in der Bahnhofstraße, schreibt kurz etwas zu Stadtentwicklung mit Augenmaß um dann wieder im Aubrook zu landen um über die Ende 2015 auf Naturschutzflächen geplanten Flüchtlingsunterkünfte zu sinnieren.
Für eine politische Abrechnung mit den Grünen in Schwentinental fehlt irgendwie das Abzurechnende und für einen Rundumschlag ist es eine eher kurze Drehung, denn wir haben doch deutlich mehr getan als das Aufgezählte. Ganz im Gegensatz zur SPD und auch zu den anderen Parteien, haben wir in der aktuellen Legislaturperiode immerhin 13 politische Veranstaltungen mit einer großen Themenvielfalt und mit bis zu 80 Besucher*innen durchgeführt, bieten zudem einen monatlichen Stammtisch im Wechsel in den Ortsteilen Klausdorf und Raisdorf an, haben zwei Bürgerinitiativen unterstützt, Müll gesammelt (nicht nur an den Aktionstagen), den Weltkindertag mehrfach erfolgreich mit ausgerichtet, am 24-Stunden-Schwimmen im Freibad Schwentinental teilgenommen, viele konstruktive Anträge in die Ausschüsse und die Stadtvertretung eingebracht, den Freibad Schwentinental hat Zukunft e. V. mitbegründet, Bürgerbeteiligung an politischen Prozessen immer unterstützt und zu guter Letzt, ganz im Gegenteil zur SPD, einen sehr erfolgreichen Landtags- und Bundestagswahlkampf geführt.
Was man bei uns in der Tat wirklich nicht findet, sind Neujahrsfrühstücke, Flohmärkte, Seniorenfahrten und Grünkohltouren – da liegen die Kompetenzen doch vor allem, das muss man neidlos anerkennen, eindeutig bei den Kolleg*innen von SPD und SWG. Und da diese Themenschwerpunkte bereits gut besetzt sind, kümmern wir uns halt um andere Dinge, um Politik zum Beispiel 😉
Wenn es hier nicht um die SPD ginge, könnte man auch noch mal einen Blick auf die Aktivitäten der CDU in Schwentinental werfen. Es bliebe wohl bei einem ziemlich leeren Blick, denn außer sporadischen Anträgen, die meist mit einer Prise Populismus gewürzt waren, tauchte die CDU im öffentlichen Leben Schwentinentals eigentlich nicht auf. Immerhin hat man es geschafft, die eigene Homepage auf Vordermann zu bringen und sich mit Restbeständen der scheidenden „Freien unabhängigen Wählergruppe“ (FuW) personell „aufgefrischt“. Mit Herrn Kirschstein kommt ein alter Bekannter zurück in die zuletzt bröckelnden Reihen der CDU und ihrer Fraktion. Hoffen wir auf mehr Beständigkeit als zuletzt, und dem Rückkehrer, nach einigen Zwischenstopps von der CDU zur WIR, von der WIR zur FuW und wieder zurück zur CDU, viel Erfolg in bekannten Gewässern, denn Eigenständigkeit war die Stärke der „unabhängigen“ nie…
Wir können uns im Übrigen nicht darüber beklagen, dass wir zu wenige Nachfragen aus der Bevölkerung bekommen. Ganz im Gegenteil, stehen wir im ständigen Bürgerdialog und freuen uns über viele konstruktive und auch mal kritische Vorschläge und Anmerkungen. Wir verstehen solche nicht als unliebsame Einmischung, sondern als wichtigen Teil einer demokratischen Meinungsbildung. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich trotz Telefonbuch niemand bei der SPD meldet? Vielleicht haben die Bürgerinnen und Bürger in Schwentinental einfach festgestellt, dass Bürgerbeteiligung bei der Mehrheit der politischen Vertreter*innen der Schwentinentaler Stadtvertretung eher störend, denn gewünscht ist?!
Apropos Auskennen:
Herr Petersen und die SPD Schwentinental werfen uns in besagtem, zusammenhangslosen Schreiben vor, wir stünden nunmehr für eine Politik, die es unterstützt, bisher unbebaute Flächen zu versiegeln, da wir uns auf der einen Seite einen Feuerwehrneubau am Dütschfeldredder vorstellen konnten und zum anderen die Bebauung mit Unterkünften für Geflüchtete am Aubrook in Klausdorf und an der Schwentine in Raisdorf ablehnten. Vielleicht vergleicht er aber auch gerne Äpfel mit Birnen, wenn man das in diesem Fall überhaupt so nennen kann, ist der Unterschied doch in Wirklichkeit um ein Vielfaches größer…
Die besagte Fläche am Dütschfeldredder ist im Wesentlichen eines: Ackerland. Der Biotopwert von Ackerland ist bei fast null, wird es dazu noch konventionell bewirtschaftet und vielleicht sogar mit Pestiziden behandelt, bei annähernd null. Außerdem liegt die Fläche eingekeilt zwischen B 76, B 202 und dem Wohngebiet „Reuterkoppel“. Das ökologische (Entwicklungs-)Potenzial dürfte also eher gering sein.
Die damals im OT Raisdorf vorgesehene Fläche unweit des Schwentineparks liegt zum einen direkt am Landschaftschutzgebiet (LSG „Schwentinetal im Kreis Plön“) und am FFH-Gebiet („Untere Schwentine“), zum anderen nur etwa 10 Meter vom Schwentineufer mit seinen Eisvogelbrutplätzen entfernt.
Die Fläche im OT Klausdorf, am Aubrook gegenüber der Schwentinehalle, liegt nicht nur innerhalb des LSG und direkt am FFH-Gebiet, vielmehr ist fast die gesamte Fläche gem. § 21 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) als gesetzlich geschütztes Biotop verschiedenster Ausprägungen geschützt. Sie stellt zudem eine ebenfalls geschützte Pufferfläche zur Nebenverbundachse „Ritzebek“ im landesweiten Biotop-Verbundsystem dar und ganz nebenbei handelt es sich bereits um eine naturschutzfachlich aufgewertete Ausgleichsfläche für ein früheres Bauvorhaben.
Die SPD schließlich war es auch, die mit anderen im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes eine Ausweitung der Wohnbebauung am Wasserwerksweg/Ritzebeker Weg in das Landschaftsschutzgebiet hinein beschloss, ehe die Untere Naturschutzbehörde des Kreis Plön (UNB) dieses Vorhaben rasch unterband. Wir Grünen hatten auch hier entsprechend unserer ökologischen Überzeugung dagegen gestimmt. Genau so, wie wir uns auch kritisch hinsichtlich einer vollständigen Bebauung des Areals zwischen Ritzebeker Weg und Preetzer Chaussee im Rahmen des B Plans 67 verhalten, anders als die SPD. Das untermauert die neu entdeckten Gefühle des Herrn Petersen für die „Grünflächen“ am Dütschfeldredder nicht unbedingt.
Manchmal genügt übrigens auch ein kurzer Blick bei Wikipedia. Dann würde man auch den Unterschied bzw. die unterschiedliche biologische Wertigkeit zwischen einer Grünzäsur (ein Grünzug – zusammenhängende, nicht bebaute Gebiete, die eine dauerhafte Trennung von Siedlungsflächen zum Biotopverbund darstellen) und einer Ackerfläche (er)kennen…
In diesem Sinne: Happy Birthday Schwentinental, mögen die kommenden 10 Jahre von mehr Kreativität geprägt sein, von einem echten Bürgerdialog und einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Entwicklung unserer Stadt und der beiden Ortsteile Klausdorf und Raisdorf!
🌻
Dennis Mihlan – 04.03.2018
Wer den Text von Herrn Petersen gerne nachlesen möchte, wird auf der Website und der Facebookseite der SPD Schwentinental fündig.